Die Helden vom Finanzamt! – Der Fiskus ist feige !!

Mit der Besteuerung großer und internationaler Unternehmen tun sich EU, die Bundesregierung und die deutschen Finanzämter schwer. In der EU kann man sich auf eine Digitalsteuer nicht einigen, und international agierende Konzerne finden europäischen und nationale Versuche der Verhaltensbeeinflussung,  wie die DSGVO, eher lustig bis armselig.

Das Prinzip ist eigentlich einfach:  Die Infrastuktur, Sicherheit und den Komfort reicher Länder nutzt man gern. Auch Umsatz läst sich hier hervorragend erwirtschaften. Steuern zahlt man da aber lieber nicht.

Beim so genannten Otto Normalverbraucher ist das einfacher: Der ist vor Ort und wehrt sich weniger und ist es ja schon gewohnt, dass er immer blecht, wenn der Staat nicht mehr weiter weiß.

Und genauso, wie man in der Schule immer die kleinen und schwachen verdroschen hat, machte es das Finanzamt München jetzt mit den google Werbekunden und der Steuer:

Man hat entdeckt, dass man für die Nutzung des google Algorythmus eine Art Quellensteuer erheben könnte und das rückwirkend.

Der § 50 a ESTG finden Anwendung!

Statt google für ihre Werbeumsätze in Deutschland zur Kasse zu bitten, fordert man jetzt von den google Kunden Geld dafür, dass sie das google Know How bei der Einblendung der Ads nutzen.

Also ein großes Lob an die Betriebsprüfer des Finanzamts München III: Die Entschiedenheit und Kreativität, die unseren Politikern beim Umgang mit google, facebook und Co. fehlt, haben Sie bewiesen!

Allerdings wollen die Hessen da schon mal nicht mitmachen,- also wird es schwierig mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz (GG).

Zurückholen können die besteuerten Unternehmen sich das Geld, so dass Finanzamt , ja von google.

Klar – wenn`s der Staat schon nicht schafft !

Werbung

Hackedoof – Axel Hacke regt sich über die ungerechte Welt auf

Es kommt mal vor, dass jemand hackedicht ist. Hackedoof ist Axel Hacke, wenn er sich über apple aufregt. Dass er sich aufregt, ist ja richtig: Was google, apple, amazon tun, um keine Steuern dort zu zahlen, wo sie viel Geld verdienen,  von der hohen Kaufkraft profitieren und Infrastruktur nutzen, ist kreativ und unverschämt.

Durchaus Recht hat in dem Artikel im Süddeutsche Zeitung Magazin vom Herbst 2017 – wir sind hackespät dran – seine Frau, wenn sie sagt:

»Außerdem sind wir selbst schuld. Wir kaufen Handys und Laufschuhe, benutzen Google, bestellen Zeug. Wir müssten sie boykottieren. Dazu sind wir zu bequem.«

Hammermäßig daneben ist dann der Herr Hacke, wenn er schreibt:

»Das ist nicht unsere Aufgabe!«, sagte ich. »Im Grundgesetz steht, der Gebrauch von Eigentum solle zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Ich verlange, dass man das durchsetzt. Das können wir nicht als Privatleute.«

Apple interessiert der Artikel 14 des Grundgesetzes so sehr wie facebook der Datenschutz und Amazon das Arbeitsrecht (hierzu empfehlen wir den super Artikel über „mechanical turks“ auf sz.de vom 22.3.2018 von Laura Meschede).

Aber weil wir armen Würstchen dagegen nix machen können, am wenigsten unser Kaufverhalten ändern, geht das so weiter. Denn wir sind alle hackedoof.  Eigentlich ist die Souveränität unserer Kaufentscheidungen unser bestes Mittel hier aktiv zu werden -> Konsumentensouveränität. Denn nichts tut diesen Konzernen so weh, wie sinkende Umsätze und Börsenkurse.

Ja, die Massenträgheit ist ein physikalisches Gesetz und ein bequemes Versteck.

Bevor ich vom schicken i phone auf das (nicht mehr viel weniger schicke) Samsung umsteige, reg ich mich lieber auf und schrei nach der Politik und dem Grundgesetz und „verlange, dass man das durchsetzt“.

Vielleicht kann man von jemandem, der mit seinem Kühlschrank spricht auch nicht mehr erwarten.